Die leider weiterhin Monat für Monat seitens der Molkereien angekündigten weiteren Preissenkungen bei Milch haben speziell im Inlandsmarkt sowie bei den direkten Nachbarn (Niederlande) zu einer gewissen Kaufzurückhaltung geführt. Glücklicherweise konnten aber zur Mai-Auktion neben den Stammkunden aus Belgien auch mehrere Kunden aus Italien und Polen für das qualitativ hochwertige und vor allem sehr umfangreiche Angebot auf der Osnabrücker Auktion gewonnen werden. Die ausländischen Kunden dominierten mit mehr als 60 % der erfolgreichen Gebote das Kaufgeschehen. Speziell im ersten Auktionsdrittel hielt sich ihre Begeisterung noch in Grenzen, so dass in Folge von zögerlichen Geboten der Durchschnittspreis erstmals seit vielen Monaten drohte unter die 2000 €-Marke zu fallen. Da aber speziell bei den jüngeren Tieren die Qualität einheitlicher und besser war, ergab sich dann am Ende mit 2002 € für die Bullen und 2127 € für Rinder ein in der aktuellen Situation zufriedenstellendes Ergebnis. Es blieb letztlich auch nur ein Überstand von 4 Bullen und einem Rind.

Den Spitzenpreis des Tages erzielte einer der vielen in Klasse I prämierten Bullen. Der mit Rotfaktor ausgestattete Sohn des OHG-Bullen Soli-Red P aus der Bunge’schen S-Familie sicherte sich ein aus Westfalen angereister Kunde für 3800 €. Neben einem fehlerfreien genomischen Profil überzeugte ihn vor allem die Kuhfamilie und die sehr guten Inhaltsstoffe mit u.a. 3,7 % Eiweiß bei der Mutter. Auch der zweitteuerste und im Auftrag nach Baden-Württemberg verkaufte Signal P-Sohn aus der E-Linie von Reinermann wies die gleichen Qualitäten auf und wurde für 3000 € zugeschlagen. Den drittteuersten Bullen, ein ebenfalls von Reinermann präsentierte GENIUS-Sohn aus der R-Linie, sicherten sich belgische Kunden zum Preis von 2900 €.

Bei den Rindern erreichte diesmal im Vergleich zu den Vorauktionen nur eine kleine Gruppe von 4 Rindern ein Preisniveau von 3000 € oder mehr. Die Spitzenfärse von der Timmering-Brandl Milch KG mit reinem OHG-Pedigree (Berlin x Alamo x Basta) sicherten sich die Stammkunden aus Belgien. Neben enormer Leistung von 47 Liter überzeugte sie im Exterieur mit einem Topeuter und glasklaren, guten Beinen. Die zweitteuerste Färse, eine aus ET hervor gegangene von Frank Neßlage präsentierte Jedi-Tocher aus der Roxy-Familie mit u.a. einer EX-94 Großmutter, überzeugte den Kunden aus Ostfriesland, sicher nicht zuletzt wegen dieses beeindruckenden Pedigrees. Jeweils 3000 € erzielten zudem eine mit fast 50 Litern Einsatzleistung ausgestattete Roman-Tochter von der Timmering-Brandl Milch KG sowie eine mit enormer Entwicklung, top Exterieur und ebenfalls mit 44 Liter ausgestattete Solito-Red von Reinermam in Rüsfort. Diese beiden Färsen gingen nach Belgien bzw. in die Niederlande. In der nachfolgenden Gruppe von sehr guten Färsen zwischen 2500 € und 3000 € war dann erneut CALVIN mit den meisten Töchtern vertreten. In puncto Einheitlichkeit überzeugten zudem diesmal vor allem die ROMAN- und LINDY-Töchter, die alle jeweils über 2000 € erzielten.

Zur nächsten Zuchtviehauktion am 28. Juni 2023 wird erneut mit einem Angebot um 300 Großtiere gerechnet, was zudem ergänzt wird durch einige interessante Betriebskollektionen mit Jungrindern und Kälbern.

 

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Veränderung
Bullen 25 21 2002 € 1000 € – 3800 € – 388 €
Rinder 221 218 2127 € 1150 € – 3400 € – 120 €

Kat.-Nr. 190 Bobby-Tochter von der Timmering-Brandl KG

Kat.-Nr. 238 Belami-Tochter von Beyer, Seeste