Nach dem sehr erfolgreichen Abschluss mit der September-Auktion fand am 14. Oktober 2020 die erste Zuchtviehauktion der Osnabrücker Herdbuch eG im neuen Geschäftsjahr 2020/21 statt.
Bei der großen Anzahl gemeldeter Deckbullen gab es schon im Vorfeld etwas Unbehagen, da auch in den Vorjahren die Oktober-Auktion bei den Bullen immer etwas schwierig war und in Folge davon meist ein nennenswerter Überstand verblieb. Leider bestätigte sich nach flottem Beginn dies im Verlauf der Auktion erneut, wobei der Durchschnittspreis der 31 verkauften Bullen mit 1.442 € fast unverändert war gegenüber der Vorauktion. Absoluter Preissieger bei den Bullen war ein gut entwickelter von Thomas Konersmann aus Natrup-Hagen vorgestellter Gywer-Sohn, aus der bekannten Bullenmutter RR Boss Elisa Marie VG-86. Dieser aus einem Embryozukauf stammende Bulle überzeugte vor allem durch hohe genomische Zuchtwerte mit 150 gRZG und zugleich 135 für Exterieur und er ging im Kaufauftrag zum Preis von 3.000 € nach Österreich. Den zweitteuersten Bullen stellte die Bunge Agrar mit einem Milton-Sohn aus der bekannten Joy-Familie, der zum Preis von 2.200 € an einen Kunden ins Rheinland. Bei den nachfolgenden 4 Bullen für 1.900 € waren neben Rafting auch die beiden OHG-Vererber Adlon P und Felix jeweils mit einem Sohn vertreten.
Bei den Rindern war der Auktionsverlauf etwas wechselhaft und teils auch durch das Taktieren der Hauptkäufer geprägt. Gefragt waren in erster Linie weiterhin Qualitätsfärsen und somit erreichten auch bei dieser Auktion 32 Färsen (17 %) die Marke von 2.000 € und höher. Während allerdings bei der Vorauktion im Sog des flotten Verlaufs auch die normalen und schwächeren Qualitäten ebenfalls flott abgesetzt werden konnten, gestaltete sich dies bei der Oktober-Auktion deutlich schwieriger. Diese waren nur zu günstigen Preisen und speziell Tiere mit deutlichen Mängeln oder mit knapper Kondition waren auch kaum absetzbar. Im Ergebnis fiel der Durchschnittspreis um 110 € auf 1.699 €. Dominiert wurde das Bietgeschehen vor allem durch die ausländischen Kunden, die 60 % aller Tiere ersteigerten. Insbesondere bei den Qualitätstieren gingen sogar 100 % aller Tiere >2.000 € an ausländische Kunden. Während von der Stückzahl her Italien und Polen dominierte, waren es an der Preisspitze doch mehr Einzelkunden aus den Niederlanden und aus Belgien, die sich die Toptiere sicherten. Den Spitzenpreis von 2.600 € erzielte der Zuchtbetrieb Schulze-Placke gegen Ende der Auktion für eine kapitale Solomon-Tochter mit 38 Liter Einsatzleistung. Nicht nur die vielversprechende Kombination von dem Schautypbullen Solomon x Disanto x Atwood und ihrer eigenen Erscheinung begeisterte den erfolgreichen belgischen Kunden, sondern auch das tiefe Pedigree dieser Färse. Zum Preis von 2.500 € gingen 2 Topfärsen an unterschiedliche Kunden in die Niederlande. Bei der Ersten handelte es sich um eine von Reinermann angebotene Reflector aus Board x RR Bookem Elise und damit die gleiche Kuhfamilie wie der Preissieger bei den Bullen. Die weitere 2.500 € – Färse stellte die Schumacher GbR aus Drohne mit einer sehr schicken Impression aus Boss mit einer aktuellen Leistung um 40 kg Milch. Bei den nachfolgenden 3 Färsen für 2.400 € handelte es sich um eine Benz aus KNS Miss Board von Niermann, eine Aragon von Linkmeyer und eine von Hocke angebotene Spectre, die als OHG-Trägertier auf den Betrieb gekommen war.
Für die Auktion am 11. November 2020 werden ca. 350 Tiere erwartet.
Tierkategorie | Auftrieb | Verkauft | Preismittel | Preisspanne | Veränderung |
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Bullen | 46 | 32 | 1428 € | 850 € – 3000 € | – 8 € |
Kühe | 4 | 4 | 1450 € | 1200 € – 1650 € | + 17 € |
Rinder | 192 | 183 | 1698 € | 600 € – 2600 € | – 111 € |