Starkes Auslandsinteresse beflügelt Rinderpreise

Bei einem gegenüber dem Vorjahr etwas rückläufigen Rinderangebot war diesmal zum Ende des Sommers auf der Osnabrücker Zuchtviehauktion am 1. September 2021 das Interesse aus dem Ausland wieder ausgesprochen hoch. Sowohl Kunden aus Polen und Spanien als auch gleich mehrere Käuferparteien aus Italien, Niederlande und Belgien konkurrierten um die durchweg gute Qualität bei den Auktionsrindern. Exakt 75 % des Gesamtangebotes wurde am Ende des Tages ins Ausland verladen und der Durchschnittspreis konnte durch einen Anstieg um 32 € wieder die Marke von 1800 € für die Rinder überschreiten.

Bei den Deckbullen traf dagegen ein sehr großes Angebot für die Jahreszeit auf nicht ganz so viele Interessenten, die überwiegend aus dem Inland kamen. Somit musste hier leider ein Preisrückgang um 195 € auf durchschnittlich 1340 € für die 30 verkauften Deckbullen hingenommen werden und es verblieb auch ein Überstand von sieben nicht verkauften Bullen. Lediglich zwei Bullen überschritten die 2000 € Marke. Der teuerste Bulle war ein mit tadellosen Fundamenten und in Klasse I prämierter Royce-Sohn aus TNP Mardi Gras Chrystalpalace VG-87 von Thomas Nölker. Dieser Kuhstamm geht über viele weitere auch auf Tierschauen erfolgreichen Generationen auf die Ralma Juror Faith-Familie zurück und ging im Kaufauftrag für 2200 € an einen Stammkunden ins Rheinland. Der zweitteuerste Bulle, ein kapitaler Freemax-Sohn aus der Joy-Familie von Bunge Agrar überzeugte zudem durch fast 4 % Eiweiß und wurde im Auftrag für 2100 € an einen Kunden nach Schleswig-Holstein vermittelt.

Bei den Zuchtrindern konzentrierten sich die ausländischen Großkunden stark auf die überdurchschnittlich guten Rinder mit hohen Einsatzleistungen. Dabei erzielte zwar durchaus etwa jedes 5. Rind die Marke von 2000 €, aber darüber hinaus waren in der Regel nur einzelne Top-Kunden aus Belgien und Inlandskunden bereit, für die Top-Rinder etwas höhere Preise zu bewilligen. Den Spitzenpreis von 2900 € erzielte die Westendorf GbR gegen Ende der Auktion eine der jüngsten Färsen, eine hellbunte und in allen Belangen überzeugende Keith-Tochter aus Meteor und Rainman mit einer aktuellen Tagesleistung über 40 kg. Sowohl dieses Spitzenrind als auch die beiden nachfolgenden Top-Rinder sicherte sich jeweils ein belgischer Kunde. Die nachfolgenden für jeweils 2400 € zugeschlagenen Rinder wurden vom Milchhof Kilver angeboten. Es handelte sich hierbei zunächst um eine Kingpin-Tochter aus einer langlebigen VG-86 Goldino und des Weiteren um eine hochleistende Jaguar aus der Windy-Knoll-View Promis Kuhfamilie. Bei den vielen weiteren Rindern, die die 2000 € Marke erreichten, waren am häufigsten mit jeweils 3 Töchtern die Bullen NOBEL-RED, ROYCE und ALAMO sowie mit je 2 Töchtern ROLLS und SULTAN vertreten. Mit einer 100 %igen Verkaufsquote bei den Rindern und vielen erfolgreichen Kunden auf anderen Seite endete eine für fast alle Beteiligten zufriedenstellende Auktion. Für die nächste Zuchtviehauktion am 6. Oktober 2021 erwarten wir aufgrund der zum Herbst wieder steigenden Abkalbungen ein größeres Angebot mit etwa 300 Tieren.