Starke Auslandsnachfrage belebt erneut die Auktionspreise

Während in den vergangenen Monaten die Auktionen deutlich stärker von Inlandskunden dominiert wurden, waren zur Zuchtviehauktion am 14. September 2022 in der Halle Gartlage sowohl Großkunden aus Polen und Italien als auch eine Vielzahl Einzelkunden aus Belgien, Luxemburg und den Niederlanden angereist. Bei weiterhin ungebrochener starker Inlandsnachfrage sorgten sie sowohl bei den Deckbullen als auch insbesondere bei den Zuchtrindern nochmals für einen deutlichen Preisanstieg zur Vorauktion und damit insgesamt zum Abschluss des Geschäftsjahres 2021/22 bei der OHG zum zweitbesten Auktionsergebnis.

Bei den Deckbullen zeichnete sich schon bei der Körung ab, dass in der Gruppe der jüngeren Bullen eine ausgesprochen gute Qualität präsentiert wurde, denn alle aufgetriebenen Bullen von den Katalognummern 25-34 wurden jeweils in Klasse I prämiert. Neben sehr gutem Exterieur waren die Bullen mit zugleich herausragenden Eiweißwerten und tiefen Pedigrees besonders begehrt. Zum Spitzenpreis von 3400 € kaufte ein belgischer Kunde einen von der Bunge Agrar angebotenen Best Benz-Sohn aus der Joy-Familie. Ein westfälischer Kunde sicherte sich zum Preis von 3100 € einen von Reinermann, Rüsfort angebotenen VH Crown-Sohn aus VG-86 Malinus, der nachfolgend der erfolgreichen N-Linie von Apke zurückgeht. Der Betrieb Reinermann stellte auch mit einem GGA Palmer-Sohn sowie einem weiteren VH Crown-Sohn die nächst teuersten Bullen zum Preis von 3000 € bzw. 2900 €, die jeweils ein Stammkunde aus Luxemburg ersteigerte.

Bei den Rindern wurden zwar einzelne Tiere mit Bekanntmachungen auch zu günstigeren Preisen zugeschlagen, aber das Gesamtbild wurde dominiert durch eine ausgesprochen gute und einheitliche Qualität bei den vielen Toprindern. Mehr als ein Drittel erzielte Preise von >2500 € und sogar 19 Rinder Spitzenpreise zwischen 3.000 € und mehr. Den größten Anteil der Toprinder sicherten sich Kunden aus Belgien und den Niederlanden, aber auch einige Inlandskunden boten ihnen Paroli. Seitens der Beschicker besonders erfolgreich war die Westendorf GbR, die 3 Rinder bei der Auktion anbot und davon erzielten zwei Rinder des OHG-Newcomers Marley jeweils 3.800 €, wobei eine ins Sauerland ging und eine nach Belgien; die belgischen Kunden sicherten sich zudem die 3. leistungsstarke Westendorf’sche Färse, eine Merryguy für 3700 €. Eine weitere Spitzenfärse, eine schwarzbunte Spark-Red mit enorm fest und hoch ansitzendem Euter von Grothaus in Dratum, sichert sich ein OHG-Zuchtbetrieb zum Toppreis von 3.800 €. Zu den Toprindern gehörte sicher auch eine von Nunnenkamp angebotene Essex, die nach Belgien ging sowie eine schicke rotbunte Crown-Red aus der exzellenten und von der Verbandsschau bekannten Kanu P Wellness von Kolckhorst-Kahle, die sich ein niederländischer Kunde sicherte. Mehrfach vertreten in der Spitzengruppe der Tiere über 3000 € waren zudem die Betriebe Linkmeyer, Timmering Brandl sowie die Schumacher GbR, die ihre drei Rinder zu einem beachtlichen Durchschnittspreis von 3400 € verkaufte. Am Ende des Tages konnten dann alle Beteiligten, ob aufgrund der guten Qualität oder der erzielten Preise zufrieden die Heimreise antreten.

Die nächste Osnabrücker Zuchtviehauktion ist bereits in 4 Wochen am 12. Oktober 2022 und hierfür sind 287 Tiere angemeldet.