Seit Anfang Februar ist die sehr positive Grundstimmung in den Milchviehbetrieben etwas ins Wanken gekommen. Nach den pressewirksamen Ankündigungen von stark zurückgenommenen Butterpreisen seitens des LEH wurde sogleich von fast allen Molkereien eine starke Reduzierung der Milcherzeugerpreise umgesetzt. Insofern war im Vorfeld der Februar-Auktion ein deutlicher Preisrückgang prognostiziert worden. Bei den Zuchtrindern gingen die Preise auch im Durchschnitt um etwa 200 € zurück, aber liegen mit 2200 € immer noch auf einem zufriedenstellendem Niveau. Im Vergleich zur Vorauktion erreichten mit 8 Rindern nur halb so viele ein Spitzenniveau von ≥3000 €, aber grundsätzlich waren fehlerfreie und leistungsstarke Färse auf der Februar Auktion weiterhin stark gefragt und sorgten für einen flotten Bietverlauf. Bei den Deckbullen vergrößerte sich diesmal sogar die Preisspanne noch etwas und die durchweg gute Qualität sorgte für einen Preisanstieg um gut 150 € gegenüber der Vorauktion. Als Indiz für die anfängliche Verunsicherung aber dann zunehmend flotteren Verlauf kann angeführt werden, dass sowohl bei den Rindern als auch bei den Bullen vor allem für die jüngsten angebotenen Tiere mehrfach Spitzenpreise erzielten.

Preissieger bei den Bullen war ein vom Betrieb Rückin angebotener GENIUS-Sohn aus der Rita-Familie von Reinermann. Dieser aus einem Embryozukauf stammende Bulle ersteigerte ein Stammkunde aus den Niederlanden zum Preis von 3500 €. Der Betrieb Reinermann selbst stellte mit einem ganz schwarzen und top Fundament ausgestatteten Gladius-Sohn ebenfalls einen Topbullen, den sich ein Kunde aus dem Rheinland im Kaufauftrag für 3000 € sicherte. Einer der Bullen mit den höchsten genomischen Zuchtwerten (152 gRZG) war ein von der Ossege GbR angebotener Migel-Sohn aus der Kuhfamilie des OHG-Bullen MARLEY, der im Kaufauftrag für 2800 € an einen Kunden in die Eifel ging.

Bei den Rindern knüpfte der Betrieb Schulze-Placke nahtlos an seinen Erfolg mit der mittleren Siegerkuh bei den Schwarzbunt-Tagen an. Denn eine der jüngsten Färsen mit über 40 kg Einsatzleistung ausgestattete Discover-Tochter stammt aus der gleichen F-Linie und ging für 3700 € zum Auktions-Spitzenpreis an einen Kunden in Westfalen. Zuvor hatte lange Zeit ein Duo mit der schwarzbunten ANDY-RED-Tochter LEY Erika von Leyschulte-Steer GbR und eine ESSEX-Tochter von Kolckhorst-Kahle die Toppreisliste mit jeweils 3300 € angeführt. Auch diese beiden leistungsstarken und gut entwickelten Rinder stammen aus tiefen Kuhfamilien. Die an einen belgischen Kunden verkaufte ANDY-RED geht auf die bekannte E-Linie (Evchen/Eastern) von Leyschulte zurück und die ESSEX von Kolckhorst-Kahle hatte mit Touchdown Maidorf, Titanic Maisonne EX-90 und Ramos Mairose EX-91 gleich 3 auf Tierschauen erfolgreiche Kühe in direkter Linie im Pedigree. In der erweiterten Spitzengruppe zwischen 2600 € und 3200 € waren die OHG-Bullen CALVIN, MILTON und TREND mit jeweils 3 Töchtern am häufigsten vertreten. Weitere je 2 Töchter steuerten in dieser Gruppe BELAMI, ESSEX RDC und SUPREM bei. Etwa zwei Drittel der Topfärsen gingen diesmal an Inlandskunden, insgesamt aber war die gute und flotte Nachfrage auch zu gut 50 % durch Kunden aus dem Ausland (Belgien, Niederlande, Italien und Polen) abgesichert.

Für alle Interessenten, die diesmal noch nicht zum Zuge gekommen sind, steht bereits in 4 Wochen erneut ein Großangebot von 300 Tieren zur Verfügung.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Durchschnitt Preisspanne Veränderung
Bullen 28 27 1976 € 1000 € – 3500 € +154 €
Kühe 2 2 1225 € 1000 € – 1450 €
Rinder 208 201 2200 € 1000 € – 3700 € -213 €

Kat.-Nr. 90 Andy-Red-Tochter von Leyschulte-Steer GbR, Seeste

Kat.-Nr. 212 Calvin-Tochter von Beyer, Seeste

Kat.-Nr. 321 Discover-Tochter von Schulze-Placke, Vennermoor