Nach den 3 sehr guten Auktionen von Oktober bis Dezember war man im Vorfeld der OHG-Zuchtviehauktion am 9. Januar 2019 zunächst noch etwas skeptisch, da relativ kurzfristig ein ausländischer Großkunde abgesagt hatte und die weiteren in Aussicht stehenden Ankaufsmengen der Auslandskunden nicht ganz so groß waren wie in den Vormonaten. Bei der Auktion selbst fanden sich aber erfreulicherweise vergleichsweise viele Privatkunden aus dem Inland ein und aus den benachbarten Niederlanden kamen kurzfristig noch weitere Kunden hinzu. Mit Durchschnittspreisen von 1.622 € bei den Bullen (+ 321 €) sowie bei den Rindern 1.772 € (- 46 €) ergab sich insgesamt ein für Verkäufer und Käufer passender und flotter Auktionsverlauf. Dies wird auch daran deutlich, dass letztlich bis auf ein Rind alle Tiere der Auktion komplett abgesetzt wurden.

Der deutliche Preisanstieg bei den Bullen hing sowohl mit überdurchschnittlich guter Qualität zusammen, denn gut ein Drittel der aufgetriebenen Bullen wurden in Klasse 1 prämiert und im Vergleich zur Vorauktion erreichten die Topbullen – und zwar insgesamt 11 Tiere – Preise von 2.000 € und mehr. Am stärksten begehrt war ein schicker Pledge-Sohn aus der bekannten 100.000 Liter-Kuh Ramos Honduras EX-93 von Annen in Loxten, den sich nach langem Bieterduell schließlich ein Privatkunde aus dem Raum Oldenburg für 3.600 € sicherte. Ebenfalls in den Norden, und zwar in den Landkreis Friesland, ging für 2.550 € ein von Reinermann angebotener 142er-Gymnast-Sohn aus einer VG-86 Defender, der damit neben Top-Kuhfamilie und hohen sowie zugleich fehlerfreien genomischen Zuchtwertprofil auch durch tadelloses eigenes Exterieur überzeugen konnte. Einen Preis von 2.500 € erreichten sogleich 4 weitere Bullen. Hierzu gehörten mit einen Solo-Sohn aus der Joy-Familie sowie einen Unique-Sohn 2 Bullen vom Zuchtbetrieb Bunge, die sich jeweils Kunden aus Belgien bzw. Luxemburg sicherten. Die beiden weiteren Bullen für 2.500 € verblieben im Inland; und zwar ein Gymnast aus RR Bridget VG-88 aus der Zucht von Reinermann sowie ein Sylvert aus der auf Verbandsschauen bereits präsentierten Shottle Elvira von der Schulte GbR in Wechte.

Bei den Rindern waren sowohl die Auslandskunden – insbesondere aus Belgien, den Niederlanden und Polen – bereit, für die sehr guten Rinder Gebote von 2.000 € und mehr abzugeben als auch die angereisten Inlandskunden sowie einige Kaufauftragskunden. Somit konnte am Ende etwa jedes vierte Rind einen Preis von 2.000 € oder mehr erzielen. Am stärksten vertreten von der Bullenseite waren diesmal Töchter der Bullen Alban (8), Basta (8), sowie erneut Garant (6). Bei den Kunden der Top 10-Rinder nach Preis hatte am Ende ein Betrieb aus dem Raum Stade viermal den längsten Atem und sicherte sich für 2.700 € auch die Topfärse, eine hochleistende und mit auffallend gutem Euter ausgestattete Buck-Tochter von Holtgrewe in Allendorf. Bei dem zweitteuersten Rind handelte es sich um eine aus ET stammende und züchterisch sehr wertvolle Eclair aus der RR Elise-Familie von Reinermann, die im Kaufauftrag für 2.500 € an einen rheinischen Kunde ging. Eine Rarität, nämlich eine von Gundlach in Hille angebotene späte Lancelot-Tochter, war schließlich einem Kunden aus dem Kreis Schaumburg 2.400 € wert, zumal sie auch über ein auffällig gutes Euter in Verbindung mit 40 kg Einsatzleistung und hohen Inhaltsstoffen verfügte.

Für die kommende Zuchtviehauktion am 13.02.2019 sind etwa 350 Tiere gemeldet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Vorauktion
Bullen 37 37 1622 € 800 – 3600 € 1301 €
Rinder 212 211 1772 € 900 – 2700 € 1818 €
Kalb 1 1 220 € 300 €