Zur Zuchtviehauktion im Juni in der Halle Gartlage waren neben vielen weiteren auf Decken und Befruchten getesteten Bullen diesmal drei homozygot hornlose Bullen im Angebot. Eine Klasse für sich innerhalb dieser Gruppe war sicher im Vorfeld bereits die Katalognummer 36, ein Simon P-Sohn aus der Vollschwester des OHG-Hornlosbullen Stick PP, denn er bietet mit 157 gRZG ein gleichhohes Zuchtwertniveau wie die derzeit höchsten verfügbaren reinerbigen Hornlosbullen in der Besamung. Da der Bulle zudem mit seiner äußeren Erscheinung zu überzeugen wusste und in Klasse I prämiert wurde, ergab sich hier ein intensives Bieterduell zwischen Stammkunden aus Mecklenburg und Sachsen, wobei am Ende die sächsischen Besucher den Bullen zum Steigpreis von 5600 € mit auf den Heimweg nehmen konnten. Dies ist im Euro-Zeitalter der höchste Preis, der jemals auf einer Osnabrücker Auktion für einen Deckbullen bezahlt wurde. Trotz dieses Toppreises sank aber der Durchschnittspreis um 35 € und damit knapp unter die 1400 €-Marke, aber immerhin konnten bis auf einen Bullen alle aufgetriebenen vermarktet werden. Das Preisgefüge der weiteren Bullen war dabei sehr differenziert mit einerseits vielen preisgünstigen Bullen und nur zwei weiteren Bullen im Topsegment von 2000 € und höher. Hierzu gehörte ein heterozygot hornloser, rotbunter Solitair P aus der Ramine-Kuhfamilie von Meyer in Kettenkamp für 2.200 €, den sich ein Kunde aus dem Rheinland im Kaufauftrag sicherte. Ferner wurde für 2000 € ein Sohn des lange Zeit bei der OHG auf Nr. 1 rangierenden Suprem vom Betrieb Kolckhorst-Kahle (Züchter: Wischmeier), der mütterlicherseits auf die Esra-Kuhfamilie von Starke zurückgeht, nach Belgien verkauft.
Bei den Rindern fehlten diesmal Kunden aus Südeuropa, aber andererseits waren eine größere Zahl Inlandskunden interessiert und ersteigerten in Summe erstmals seit langer Zeit mehr als 50 % des Gesamtangebotes. Der Durchschnittspreis ging gegenüber der sehr guten Vorauktion etwas zurück auf 1769 €, wobei vor allem in der ersten Auktionshälfte bei den älteren Tieren auch einige schwächere Tiere für stark differenzierte Preise sorgten, wohingegen im letzten Drittel der Auktion die deutlich ausgeglichene Qualität dann noch für einen kontinuierlichen Anstieg des Durchschnittspreises führte. Deutlich mehr als die Hälfte der 46 Rinder im Preissegment von 2000 € und höher kamen somit aus dem letzten Auktionsdrittel. Den größten Anteil sicherten sich die zahlreichen belgischen Kunden, aber auch holländische Stammkunden mischten in der Preisspitze mit. Zum Toppreis von 2750 € ersteigerte ein holländischer Stammkunde im Auftrag eine von Linkmeyer in Haltern angebotene, äußerst komplette und mit über 40 Liter Einsatzleistung ausgestattete Färse aus der Kombination von Casino x Milord x Summer. Der gleiche Kunde sicherte sich gegen Ende der Auktion noch eine auffällige recht frisch abgekalbte Select von Nesslage für 2600 €. Zum gleichen Steigpreis hatten sich vorab belgische Kunden eine typvolle Epic-Tochter von Annen in Loxten gesichert. Bei den nachfolgend teuersten Färsen handelte es sich u. a. um Töchter der OHG-Bullen Royce, Sultan, Trend sowie auch eine der allerersten Adlon P-Töchter.
Für die nächste Osnabrücker Zuchtviehauktion am 28. Juli 2021 steht neben dem üblich sehr umfangreichen Angebot an Deckbullen und frisch abgekalbten Rindern das Jungviehsegment im Mittelpunkt. Hierfür sind bereits 16 genomisch besonders wertvolle Jungrinder für die Summer Genomics Kollektion selektiert und werden vermutlich ergänzt durch weitere interessante Jungrinder und Kälber.
Tierkategorie | Auftrieb | Verkauft | Preismittel | Preisspanne | Veränderung |
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Bullen | 34 | 33 | 1397 € | 800 € – 5600 € | – 35 € |
Rinder | 166 | 163 | 1769 € | 800 € – 2750 € | – 94 € |