Vor einer Woche wurden die neuen Zuchtwertergebnisse für Dezember publiziert. Dort haben sich nicht nur die guten Ergebnisse für Milton und BG Niels vom August bestätigt, sondern mit Sinus kann sich ein neuer Top-Vererber unter den Top 10 platzieren und auch Milord steigerte mit Töchterinformation seinen Zuchtwert um 2 RZG Punkte. Eine gute Bestätigung war die Dezember-Auktion, wo die beiden Top-Färsen Sinus-Töchter waren und für 2.600 € bzw. 2.700 € jeweils an Kunden aus Belgien gingen. Neben vielen Einzelkunden aus Belgien und den Niederlanden sowie Stammkunden aus Polen trugen auch einige Inlandskunden mit größerem Bedarf zu einem zufriedenstellenden Auktionsverlauf bei.

Zunächst stand zu Beginn der Auktion der Verkauf der Deckbullen an. Nach der leichten Preiserholung im November gestaltete sich diesmal der Verkauf wieder etwas zäh, was zu einem nennenswerten Rückgang des Durchschnittspreises auf 1.238 € führte. Bis auf 3 Bullen konnten allerdings alle vermarktet werden. Zumeist lag das Preisniveau aber nur um gut 1.000 € und bei wenigen Bullen gab es mehrere Interessenten und damit längere Bieterduelle. Am begehrtesten war der älteste Bulle, ein von Weber & Weber angebotener Avicii-Sohn aus Kal, der auf die Snowflake Mabelle-Familie zurückgeht und mit guten genomischen Werten überzeugte. Dieser dunkle, gut entwickelte und in Klasse 1 prämierte Bulle war einem Kunden aus Schleswig-Holstein der Steigpreis von 2.150 € wert. Für 100 € weniger sicherten sich von den jüngeren Bullen ein belgischer Kunde einen genomisch ebenfalls wertvollen Jaguar-Sohn aus einer VG-85 bewerteten Bolaro von der Asshorn GbR aus Bohmte. Dieser Bulle geht auf die Kuhfamilie von Boss zurück.

Der nachfolgende Verlauf der Auktion entsprach den Erwartungen im Vorfeld (gemischte Stimmungslage laut Auktionsvorbericht). Zunächst ging es bei den Rindern sehr lebhaft und flott zu, so dass im ersten Drittel der Durchschnittspreis sich sogar der Marke von 1.850 € näherte. Von den insgesamt gut 50 Rindern mit Steigpreisen ≥ 2.000 € stammten somit ungewöhnlicher Weise fast zwei Drittel aus der ersten Auktionshälfte. Viele der ausländischen Großkunden wollten offenbar sicherstellen, dass sie ihr geplantes Kontingent schnell und sicher erreichen, sodass im letzten Drittel der Auktion weniger Bieterparteien aktiv waren. Die absoluten Top-Färsen erzielten aber nach wie vor einen wertgerechten Preis. Die teuerste Färse, eine von Linkmeyer in Haltern angebotene Sinus aus VG-86 Ramos, stammte somit aus dem letzten Auktionsdrittel und ging für 2.700 € nach Belgien. Auch die weitere Sinus mit top Euter und bestem Fundament von Timmering-Brandl sicherte sich ein belgischer Kunde für 2.600 €. Auf den nachfolgenden Plätzen lagen mit 2.550 € bzw. 2.500 € jeweils Töchter des hornlosen Silver-Sohnes Sirius P, und zwar von den Betrieben Dürfahrt und erneut von Linkmeyer. Als weitere Färse mit 2.500 € ist noch die von dem Färsen-Auszuchtbetrieb Schimmöller in Dratum angebotene Airintake aus der Reserve-Siegerin der alten Kuhklassen bei den Schwarzbunt-Tagen 2019 (Sallas-Tochter Lingen von Bielefeld) zu nennen. Sie war noch vor dem Schauerfolg ihrer Mutter letztlich als Trägertier angekauft und genutzt worden und zeigte sich nun bei der Auktion allerdings durchaus mit ähnlichem Potenzial wie ihre inzwischen erfolgreiche Mutter. Ein Stammkunde aus dem Sauerland sicherte sich diese züchterisch wertvolle Färse.

Die nächste Auktion findet am 8. Januar 2020 statt und es sind 28 Bullen, 288 Rinder und 7 Kälber gemeldet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Vorauktion
Bullen 31 28 1238 € 800 – 2150 € 1408 €
Rinder 226 221 1773 € 800 – 2700 € 1806 €
Kälber 4 3 243 € 180 – 350 € 538 €