Im Durchschnitt deutlich ruhigere Nachfrage

Auf der September Auktion der Osnabrücker Herdbuch eG wurden leider auch die immer noch ausbleibenden Impulse am Milchmarkt bei den Durchschnittspreisen sichtbar. Gerade bei den Tieren die nicht ganz dem Idealbild entsprachen, mussten die anbietenden Betriebe doch größere Abstriche gegenüber den Vorauktionen machen. Sowohl Färsen als auch Bullen ohne Fehler waren dagegen auch auf dieser Auktion immer schnell Richtung 2000 € Marke unterwegs. In der Spitze konnte auch wieder die 3000 € Marke sogar mehrfach geknackt werden.

Das Zuchtbullenangebot stieß auf eine eher verhaltene Inlandsnachfrage, aber andererseits hatten unsere Stammkunden aus Belgien viele Kaufaufträge im Gepäck und sicherten sich schließlich über ein Drittel des interessanten Bullenkontingentes. Die klare Preisspitze stellte hier mit 3800 € der Betrieb Beyer, Seeste mit einem großrahmigen und sehr korrekten Sunrise-Sohn. Dieser Bulle, mit besten genomischen Zuchtwerten, stammt aus der Vollschwester des beliebten OHG-Vererbers SOLIST und wird seinen Dienst zukünftig in Belgien verrichten. Äußerst gefragt war darüber hinaus ein beeindruckender Pegasus-Sohn aus der bekannten Zuchtkuh Bookem Elise von Reinermann, Rüsfort. Nach spannendem Bietgeschehen konnte dieser Bulle bei 3300 € für einen Kaufauftragskunden im Sauerland zugeschlagen werden. Mit deutlichem preislichen Abstand folgte als drittteuerster Bulle ein überaus korrekter und mit bestem Papier ausgestatteter MIRCO-Sohn vom Milchhof Kilver, den sich ein Stammkunde aus Hessen für 2300 € sicherte. Schlussendlich fanden bis auf eine Ausnahme alle Bullen einen neuen Besitzer.

Abgesehen von einem italienischen Großkunden war die Auslandsnachfrage bei den abgekalbten Rindern eher gering, sodass zwei Drittel im Inland blieben. Gerade im unteren Qualitätssegment war es schwierig ein akzeptables Gebot für die Verkäufer zu erhalten und so konnte nicht für jede Färse ein Käufer gefunden werden. Aber ganz vorne konnten auch drei Färsen die 3000 € Marke überschreiten. An die Spitze setzte sich hier wie schon auf der Vorauktion eine helle GATES-Tochter von der Timmering-Brandl Milch KG. Diese starke Färse, ausgestattet mit einem breiten und festen Euter auf einem Top-Fundament, konnte nach einem spannenden Bieterduell für Belgien bei 3.700 € zugeschlagen werden. Die beiden darauffolgenden Spitzenfärsen wurde beide von der Leyschulte- Steer GbR angeboten und auch am Nachmittag gemeinsam auf die Reise in einen Züchterstall in Niedersachsen verladen. Katalog Nr. 165 eine LINDY-Tochter, die ebenfalls mit Stärke und Leistungsbereitschaft beeindruckte, wechselte für 3.600 € zuerst den Besitzer. Ihr folgte für 3.100 € die besonders durch ihr Hintereuter auffällige KENNY-Tochter zum Ende der Auktion. Zu erwähnen bleiben auch noch die ersten GENIUS-Töchter die insgesamt mit tadellosen Eutern und sehr guten Milchleistungen auffielen. Zumindest die ersten Töchter rechtfertigen schon einmal das große Vertrauen in diesen OHG Bullen. An der Spitze war hier gestern die ganz weiße Katalognummer 272 von der Pösse Agrar GbR, die für 2.800 € im OHG Gebiet blieb.

Die nächste Osnabrücker Zuchtviehauktion ist bereits in 4 Wochen am 11. Oktober 2023 und hierfür sind gut 300 Tiere angemeldet.