Im fünfjährigen Turnus finden auf den regionalen Informationsversammlungen der OHG die Wahlen für die Vertreter zur OHG-Vertreterversammlung als höchstem Gremium der Genossenschaft statt. Trotz kontinuierlich weiter zurückgehender Mitgliederzahlen waren erfreulicherweise in diesem Jahr mit etwas über 300 Teilnehmern mehr Besucher bei den Informationsversammlungen zu begrüßen als in den Vorjahren.

Im Geschäftsbericht über das am 30.09.2019 abgeschlossene Geschäftsjahr berichtete Hans-Willi Warder über die schwierigen Rahmenbedingungen wie konstant niedrige Milchpreise, erneute Futterknappheit in Folge von Dürre und die fehlende Wertschätzung der Landwirtschaft bei Medien und Bevölkerung. Unter diesen Bedingungen ist es der OHG erneut gelungen, den Viehumsatz um gut 6 % zu steigern. Das Aushängeschild bleibt hier die Auktion, wo es gelungen ist, bei einem durchschnittlichen Preis von 1.765 € im Gesamt-Geschäftsjahr für die besseren 50 % im Mittel oberhalb der 2.000 €-Marke zu erzielen. Trotz leichter Rückgänge in der Besamung (-1,4 %) und etwas geringerem Sperma-Export konnte der Inlandsverkauf beim Sperma sowie insbesondere die Anzahl erzeugter Embryonen beim Embryotransfer deutlich gesteigert werden. Der größte Erfolg für die OHG ist und bleibt das Zuchtprogramm mit auch im letzten Jahr hervorragenden Ergebnissen bei den töchtergeprüften (u. a. Trend, Milton, Sinus) sowie vor allem weiterhin im Durchschnitt deutschlandweit das höchste Niveau der neuen genomischen Bullen. Für die Mitglieder und Kunden ebenso wichtig, dass sie viele deutlich überdurchschnittliche Befruchter im OHG-Bullenangebot finden können.

Bei den Informationen über die Leistungsentwicklung mussten diesmal Heiner Vodegel für den Osnabrücker Bereich sowie die Herrn Lüttel und Claushues bei den westfälischen Versammlungen über leichte Rückgänge bei der Milchmenge berichten. Durch überproportionale Anstiege bei den Inhaltsstoffen hat aber die Gesamtmenge Fett & Eiweiß weiter leicht zugenommen und das Leistungsniveau der Osnabrücker Kühe bleibt gesichert oberhalb der 10.000 kg-Marke. Vor allem konnte über viele neue Dauerleistungskühe berichtet werden und bei der Bezirksversammlung in Bersenbrück wurden sogar gleich drei neue 10 Tonner-Kühe geehrt und zwar von den Betrieben Timmering-Brandl KG, Feldhaus und Bergmann.

Bez Vers

Aufgrund der in den letzten Jahren rückläufigen Mitgliederzahlen hat sich die Anzahl zu wählender Vertreter reduziert auf nun 69. Die neuen Vertreter wurden in den fünf Versammlungen zügig gewählt und pro Bezirk auch zwei Ersatzvertreter. Die Liste der neuen Vertreter wird im Mitteilungsblatt Frühjahr 2020 veröffentlicht werden. Als Termin für die Vertreterversammlung wurde zwischenzeitlich von Vorstand und Aufsichtsrat Mittwoch, der 19.02.2020, festgelegt.

Abschließend informierte auf den Versammlungen Maik Wittemeier in gekonnter Weise über das komplette Vererber-Angebot nach der Dezember-Zuchtwertschätzung. Dabei erwähnte er zwar fast alle auf der Vererberliste aufgeführten 40 Bullen aus dem OHG-Angebot sowie Zukaufsperma, aber konzentrierte sich letztlich auf die wichtigsten sowie vor allem neueren Vererber.

Seitens der Osnabrücker Herdbuch eG bedanken wir uns bei unseren Mitgliedsbetrieben für das große Interesse an unseren Informationsversammlungen und wünschen Ihnen besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Wir hoffen, Sie alle bei den 44. Internationalen Osnabrücker Schwarzbunt-Tagen am 25. Januar 2020 in der Halle Gartlage wiederzusehen.

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Besonders viel Interesse fand in diesem Jahr das Fachreferat von Prof. Volker Krömker über zeitgemäße Mastitisbehandlung. Prof. Krömker machte gleich eingangs deutlich, dass sich die Praxis auf deutlich reduzierteren und dafür gezielteren Antibiotikaeinsatz umstellen müsse. Er zeigte auf, wie man systematisch bei den Melkenden und ebenfalls bei der Entscheidung über antibiotische Behandlung zum Trockenstellen durch Nutzung von MLP-Informationen und weiteren diagnostischen Tests den Einsatz von Antibiotika effektiver und damit mit besseren Heilungschancen gestalten kann. Zu allen gestellten Fragen gab Prof. Krömker jeweils nachvollziehbare und verständliche Auskünfte. Bei Bedarf können sich die Besucher der Versammlung auch an die OHG wenden, um die Unterlagen zu seinem Vortrag zu erhalten (jbarthold@ohg-genetic.de).