Da die Geschäftsjahre bei der OHG immer vom 1. Oktober bis zum 30. September laufen, war die aktuelle Zuchtviehauktion am 9. September 2020 bereits die letzte im Geschäftsjahr 2019/20. Im Vergleich zur Vorauktion waren diesmal zur Auktion deutlich mehr verschiedene ausländische Großkunden angekündigt sowie einige Inlandskunden mit größerem Bedarf. Sie trafen sowohl bei den Bullen als auch bei den Rindern auf sehr gute Qualität in der gesamten Breite des Angebots, das zudem gespickt war mit einigen genetischen Leckerbissen aus der Kategorie Top-Genetik. Als Folge ergab sich ein sehr flotter Auktionsverlauf mit vor allem bei den Rindern deutlich verbesserten Durchschnittspreis um fast 300 € auf 1809 € im Durchschnitt.
Bei der morgendlichen Körung wurde schon die außergewöhnlich gute Qualität bei den Bullen sichtbar, denn mehr als die Hälfte aller Bullen wurde in Klasse I prämiert. 4 schwarzbunte Bulle aus dieser großen Gruppe sehr guter Bullen erreichten jeweils Steigpreise von 2.100 € und ein Rotbuntbulle (Spark Red-Sohn aus einer Halbschwester des OHG-Vererber PERCEY-Red von Reinermann) erzielte einen Toppreis von 2.000 €. Sowohl diesen Rotbuntbullen als auch einen Gywer-Halbbruder zum OHG-Schwarzbunt-Topbullen CALVIN von Bunge ersteigerte ein aus dem Landkreis Friesland angereister Kunde. Ein weiterer enorm entwickelter Milton-Sohn von Bunge ging im Kaufauftrag an einen hessischen Kunden. Ebenfalls 2 Bullen für 2.100 € erzielte der Zuchtbetrieb Kolckhorst-Kahle. Es handelte sich hierbei einerseits um einen ROLLS-Sohn aus der California bzw. Cosi-Familie von Steinkamp (aus der mit dem Bulle Magnum ein über viele Jahre einflussreicher Vererber im Einsatz war), der im Kaufauftrag an ein OHG-Mitgliedsbetrieb ging sowie um einen der höchsten genomischen Bullen (mit 151 gRZG) und zwar einem Hothand-Sohn, den ein belgischer Kunde ersteigerte.
Bei den angebotenen melkenden Färsen war diesmal die Anzahl guter überzeugender Topfärsen sehr groß und um die Spitzenfärsen konkurrierten sowohl die ausländischen Kunden aus Belgien, den Niederlanden, Italien und Polen als auch mehrere inländische Kunden. Den höchsten Anteil bei den mehr als 40 Färsen mit Steigpreisen von ≥ 2.000 € sicherte sich mit gut einem Dutzend ein belgischer Kunde in Begleitung von Jos Smits, dem anlässlich seines runden Geburtstages gratuliert wurde. Der Name Jos Smits ist fest verbunden mit dem Erfolg der Osnabrücker Auktion der letzten Jahrzehnte und es wurde ihm auch dafür noch einmal herzlich gedankt. Bei der aktuellen Auktion ebenfalls sehr erfolgreich war weiter ein bekannter Zuchtbetrieb aus Schleswig-Holstein. Dieser Zuchtbetrieb sicherte sich u. a. für 2.700 € eine der wohl genomisch interessantesten und höchsten Färsen mit einem beachtlichen RZ€-Wert von 2.136 im Angebot. Diese Cameron aus Eclair und dann Suran Athena VG-87 wurde von Frank Nesslage angeboten. Den gleichen Preis investierte zuvor ein neuer holländischer Kunde für eine schicke Avicii aus der bekannten Bullenmutter Missboard VG-85 von Niermann in Schiplage. Missboard ist vor allem im Hornlossegment mit 5 Söhnen in der Spitzengruppe (u.a. Simon P und Hesekiel PP) in aller Munde. Bei den nachfolgenden Toprindern waren u. a. die Betriebe Linkmeyer und Timmering-Brandl gleich mehrfach vertreten und die höchsten Preise erzielten davon eine kompakte BASALT von Linkmeyer für 2.650 € sowie eine Yoyo von Timmering-Brandl für 2.500 €. Bei den Töchtern von OHG-Bullen fielen neben TREND- und MILORD-Töchter diesmal auch mehrere ARAGON- und BALOU-Töchter mit deutlich überdurchschnittlichen Preisen auf.
Für die erste Auktion im neuen Geschäftsjahr am 14. Oktober 2020 werden ca. 350 Tiere erwartet
Tierkategorie | Auftrieb | Verkauft | Preismittel | Preisspanne | Veränderung |
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Bullen | 40 | 35 | 1436 € | 850 € – 2100 € | + 39 € |
Kühe | 3 | 3 | 1433 € | 1250 € – 1600 € | + 333 € |
Rinder | 197 | 195 | 1809 € | 800 € – 2700 € | + 291 € |