Nach der deutlichen Milchpreissenkung im Februar hatten viele größere Molkereien im März nochmals weitere Preisabsenkungen umgesetzt, wodurch es im Vorfeld der Auktion die Befürchtung gab, dass sich dies auch negativ auf die Zuchtviehnachfrage bzw. -preise auswirken würde. Zudem ergaben sich diesmal in der Versteigerungshalle leichte Einschränkungen durch ein bereits aufgebautes Gerüst für anstehende Renovierungsarbeiten. Aber auch hiermit arrangierten sich Auktionator und Kaufinteressenten problemlos und durch die sehr vielseitige Käuferschaft aus Belgien, Niederlande, Polen und vielen Regionen in Deutschland ergab sich letztlich vom ersten Bullen bis zum letzten Kalb ein unerwartet flottes Bietgeschehen mit sogar in allen Kategorien deutlich gestiegenen Durchschnittspreisen. Dies ist vor allem der sehr ausgeglichenen, guten Qualität in allen Kategorien zu verdanken.

Dies gilt insbesondere für die zu Beginn versteigerten Deckbullen. Die Käufer honorierten hier die gute Qualität und der Durchschnittspreis stieg auf sensationelle 2389 €, was einen neuen Preisrekord für die Osnabrücker Auktionen im Euro-Zeitalter darstellt. Von den 7 Bullen mit Steigpreisen zwischen 3000 € und 4000 € sicherten sich verschiedene belgische Kunden alleine 5 und darunter auch die Top 3 Bullen. Am stärksten gefragt war ein von der Bunge Agrar angebotener Foreman-Sohn aus der als Lieferant vieler Besamungsbullen erfolgreichen S-Linie, der zudem mit 152 gRZG einen Topwert aufwies und somit am Ende 4000 € erzielte. Mit 3300 € folgte ein von Ossege präsentierter, auffällig typstarker MIRCO-Sohn aus der D-Linie bzw. der Kuhfamilie von MARLEY. Bei den insgesamt 3 Bullen, die für 3100 € zugeschlagen wurden, handelte es sich auch jeweils um Bullen der Betriebe Bunge Agrar und Ossege GbR, und mit Gladius, METRO und Sanchez P stammten auch diese alle von den deutschen Bullenvätern.

Auch bei den abgekalbten Färsen hatten in der Spitzengruppe und vor allem bei den Top 3 die belgischen Kunden die Nase vorn. Von den insgesamt 16 Rindern mit Steigpreisen zwischen und 3000 € und 4000 € gingen 7 nach Belgien und ebenfalls 7 nach Polen und 2 der Topfärsen gingen an OHG-Mitgliedsbetriebe. Erfolgreichster Verkäufer in der Spitzengruppe war diesmal der Zuchtbetrieb Reinermann. Den Spitzenpreis erzielte eine helle exterieur- und leistungsstarke Färse aus der Kombination Hulk P x VG-88 Silver und dann folgt als Großmutter die bekannte RR Bookem Elise EX-90. Kurz zuvor war eine ähnliche Topfärse von Annen in Loxten für 3700 € zugeschlagen worden. Diese Swingman aus VG-86 Brekem x EX-90 Baxter geht auf die bekannte Ramos Honduras EX-93 zurück. Bis dahin hatte eine erneut von Reinermann angebotene Brekem aus Apprentice (Züchter: Husmann) die Preisliste mit 3600 € angeführt. Bei den weiteren Färsen in der Spitzengruppe war CALVIN mit 3 Töchtern am häufigsten vertreten. Die Calvin Töchter konnten allesamt mit sehr hohen Einsatzleistungen aus guten Eutern und auffällig korrekten Fundament überzeugen. Im Mittel lagen die 9 Calvin Töchter noch einmal 400 € über dem Auktionsmittel und lassen für die kommenden Auktionen einiges erwarten. Auch die mit 12 Tieren größte Gruppe von Belami Töchtern konnte mit einem im Mittel deutlich überdurchschnittlichen Preis noch einmal Werbung für den Einsatz von OHG-Bullen machen.

Zur nächsten Auktion in 5 Wochen werden ca. 300 Tiere erwartet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Durchschnitt Preisspanne Veränderung
Bullen 24 24 2390 € 1400 € – 4000 € +414 €
Kühe 2 2 1950 € 1900 € – 2000 € +725 €
Rinder 166 164 2364 € 1200 € – 4000 € +168 €
Kälber 1 1 600 €

Kat.-Nr. 185 Hulk-P-Tochter von Reinermann, Rüsfort

Kat.-Nr. 248 Calvin-Tochter von Belting Agrar GbR, Rothertshausen

Kat.-Nr. 123 Percey-Red-Tochter von Mester, Röpke