In den letzten Tagen vor der Zuchtviehauktion am 19. Mai 2021 haben sich erfreulicherweise die Meldungen zu einem stabilen Aufwärtstrend am Milchmarkt gefestigt und ließen auch eine stärkere Inlandsnachfrage erwarten. Letztlich dominierten aber bei der Auktion erneut mehrere Käuferparteien aus Belgien, den Niederlanden, Italien sowie Stammkunden aus Polen das Marktgeschehen, so dass diesmal sogar 70 % aller angebotenen Tiere ins Ausland verladen wurden. Bezeichnend für den flotten Verlauf ist die sehr gute Verkaufsquote von annähernd 100 % (lediglich ein Deckbulle und ein Rind wurden nicht verkauft). Das Preisniveau stabilisierte sich auf das durchaus schon bei der Vorauktion zufriedenstellende Preisniveau von aktuell 1432 € bei den Deckbullen und 1863 € bei den Rindern.
Die gute Qualität der Deckbullen wurde bereits bei der Körung deutlich. Etwa die Hälfte aller vorgestellten Bullen wurden in Klasse I prämiert. Für die Preisbildung und unterschiedlichen Kaufinteressenten ist aber nicht nur das Prämierungsergebnis relevant, sondern auch das Pedigree und teils natürlich das genomische Zuchtwertniveau. Somit war bei dieser Auktion der mit 158 gRZG höchste genomische Bulle mit zugleich fehlerfreiem Zuchtwertprofil der Preissieger (2800 €). Dieser von der Westrup-Milch GbR angebotene VH Crown-Sohn aus der Kuhfamilie Welcome Ramos Wilma (Radon-Vollschwester) sicherte sich im Kaufauftrag ein Betrieb aus Hessen. Ein weiterer von der Bunge Agrar angebotener VH Crown-Sohn mit sicheren Inhaltsstoffen sowie soliden Einstufungen aus der bekannten Joy-Familie ersteigerte sich ein westfälischer Kunde zum Preis von 2500 €. Knapp dahinter mit 2400 € rangierte ein von Reinermann angebotener und in Klasse I prämierter Reflector-Sohn aus der Ricarda-Kuhfamilie, der im Kaufauftrag nach Rheinland-Pfalz ging.
Bei den Rindern lag das Drittel der besten Rinder bei Zuschlagspreisen von 2000 € und mehr. Eine Hand voll Rinder erreichte sogar Zuschlagspreise von 3000 € bis 3600 €. Zumeist konkurrierten Stammkunden aus Belgien und den Niederlanden um die absoluten Toprinder. Preissieger war eine vom Betrieb Gundlach angebotene weiße, mit Topeuter und 45 Liter Einsatzleistung ausgestattete Kent-Tochter, die auch nachfolgend mit Trend, Boss und Wizzard ein reines OHG-Pedigree aufweixg und in die Niederlande ging. Knapp dahinter mit 3500 € sicherte sich der bei der zuvor genannten Färse unterlegene belgischen Kunde eine von Reinermann angebotene dunkle Reflector mit vergleichbar hoher Leistung und Topeuter. Eine auffällige von Dr. Fritzemeier aus der Dorfschöne-Familie gezogenen Royce-Tochter war zudem einem aus Südtirol angereistem Kunden 3050 € wert und bei den weiteren 3000 € Rindern handelte sich um eine Gymnast von Reinermann sowie eine Jetson von Meyer zu Reckendorf, die jeweils an einen Stammkunden in den Niederlanden per Kaufauftrag vermittelt wurden. Der insgesamt sehr zufriedenstellende Durchschnittspreis spiegelt aber auch die sehr gute Qualität der Rinder wieder. Gerade im Punkt Einsatzleistung mit über 36 Litern im Durchschnitt aller Rinder bei gleichzeitig sehr gutem und einheitlichem Erscheinungsbild konnten die aufgetriebenen Tiere einmal mehr die Käufer in Osnabrück überzeugen.
Nach diesem insgesamt sehr erfreulichen Auktionsverlauf blicken die Osnabrücker Züchter zuversichtlich in die Sommermonate und für die nächste Zuchtviehauktion am 23. Juni 2021 werden 300 Tiere erwartet.
Tierkategorie | Auftrieb | Verkauft | Preismittel | Preisspanne | Veränderung |
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Bullen | 31 | 30 | 1432 € | 800 € – 2800 € | + 10 € |
Kühe | 1 | 1 | 1450 € | 1450 € – 1450 € | – 150 € |
Rinder | 183 | 182 | 1863 € | 700 € – 3600 € | + 33 € |