Aufgrund der aktuellen Diskussion um Verlängerung und Verschärfung der Lockdownmaßnahmen gab es im Vorfeld der Auktion am 13. Januar 2021 erhebliche Verunsicherung, ob diese weiterhin stattfinden kann. Glücklicherweise werden die Auktionen nach wie vor seitens der Stadt Osnabrück als systemrelevante berufliche Tätigkeit eingestuft und unter dem vereinbarten Hygienekonzept genehmigt. Zu Auktionsbeginn vergewisserten sich mehrere Mitarbeiter/innen des Ordnungsamtes, ob das angegebene Hygienekonzept auch bei der aktuellen Zuchtviehauktion umgesetzt wurde. Insgesamt zeigten sie sich durchaus zufrieden mit der Umsetzung vor Ort. Vorrausetzung hierfür ist die Einsicht und Disziplin aller teilnehmenden Beschicker und Kunden und spätestens nach der Zuspitzung der Lage seit Jahreswechsel ist hierfür zweifellos eine hohe Sensibilität vorhanden.

Was den Auktionsverlauf selbst anging war allen Beteiligten im Vorfeld klar, dass nach dem sensationellen Verlauf bei der Jubiläumsauktion im Dezember man sich im Januar wieder an ein moderateres Preisniveau gewöhnen müsse. Leider sahen unter den aktuellen Corona-Bestimmungen einige wichtige ausländische Kunden (z. B. aus Polen) keine Möglichkeit, an der Januarauktion teilzunehmen. Somit trug verständlicherweise das reduzierte Käuferspektrum dazu bei, dass die guten Rinder, die bei der Vorauktion sehr schnell ein Preisniveau von 1.900 € und 2.000 € erreichten jetzt zumeist bei 1.600 € bis 1.700 € im Steigpreis verblieben. Gleichwohl verlief die Auktion bis zum letzten Tier zügig und am Ende waren Beschicker und Kunden gleichermaßen mit dem erreichten Ergebnis zufrieden.

Bei den zu Beginn versteigerten Deckbullen blieb ähnlich wie bei den Vorauktionen ein kleiner Überstand von 5 Bullen, aber die verkauften Bullen konnten sich immerhin leicht im Durchschnittspreis verbessern auf 1.368 €. Am stärksten begehrt waren diesmal der älteste sowie der jüngste Bulle im Angebot. Diese beiden Bullen aus bekannten Bullenmutterfamilien sicherten sich jeweils belgische Kunden. Es handelte sich zunächst um einen von der Hehmann & Gerdom GbR für 2.100 € verkauften enorm entwickelten rotbunten, hornlosen Spark Red-Sohn aus einer Lucky-PP-Halbschwester zu dem bekannten Niermannschen Zuchtprodukten Abi Red PP bzw. der Megabullenmutter Missboard. Der jüngste Bulle wurde von der Westrup-Koch Milch GbR angeboten und dieser Gywer-Sohn, der auf die bekannte dänische Kuhfamilie von Bjornholm Balisto Candy VG-89 zurückgeht, überzeugte neben tadellosem Exterieur vor allem durch ein sehr gutes fehlerfreies genomisches Zuchtwertprofil und erreichte 2000 €.

Bei den weiblichen Tieren erreichten diesmal 25 Tiere Steigpreise von 2.000 € und mehr. In der Topgruppe der teuersten Rinder waren einige züchterische Highlights. Den Spitzenpreis erzielte eine von Reinermann angebotene Jaguar-Tochter aus dem französischen Zweig der Heaven-Familie (DKR Heaven) zurückgeht und die mit Stärke, top Euter und einer Einsatzleistung von 43 Liter zu überzeugen wusste und im Auftrag an einen niederländischen Stammkunden für 2.700 € vermittelt wurde. Für 2.600 € wurden kurz nacheinander zunächst eine schicke Alamo von Meyer, Kettenkamp nach Belgien verkauft und eine frühe leistungsstarke hornlose Hotspot P von Dr. Niewöhner aus der Kösterschen T-Linie an eine Kunden in Schleswig-Holstein veräußert. Dieser Kunde aus dem hohen Norden sicherte sich nachfolgend noch weitere 5 Toprinder zwischen 2.200 € und 2.500 €. Bei der 2.500 € Färse handelte es sich um eine der jüngsten Färsen und zwar einer First-Tochter von Westrup-Koch Milch GbR, die auf die R-Linie mit einer Vielzahl von früheren DT-geprüften Kühen zurückgeht.

Für die Auktion am 10. Februar 2021 werden ca. 350 Tiere erwartet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Veränderung
Bullen 34 29 1368 € 850 € – 2100 € + 125 €
Kühe 1 1 1450 € 1450 € – 1450 €
Rinder 207 204 1697 € 700 € – 2700 € – 340 €