In allen Bereichen der Wirtschaft und bei den privaten Haushalten erleben wir zurzeit deutlich ansteigende Preise und somit macht es mehr Spaß Verkäufer zu sein, als einkaufen zu müssen. Die glücklicherweise auch in Deutschland deutlich angezogenen Milchpreise haben zudem dafür gesorgt, dass inzwischen die innerdeutschen Kunden ebenfalls bereit sind, für gute Qualität auch höhere Preise zu akzeptieren. Da erfreulicherweise auf der Januar-Auktion der OHG die Qualität von Anfang bis Ende auf einem sehr ansprechenden Niveau lag, entwickelte sich ein sehr flotter Auktionsverlauf. Im Vorfeld war dies so noch nicht absehbar, da z. B. Stammkunden aus Polen noch kurzfristig abgesagt hatten. Dadurch war diesmal seit langer Zeit der Anteil der ins Inland verkauften Tiere höher, als die ins Ausland gelieferten, was aber keinen Einfluss auf die Höhe der Gebote hatte.
Zu Beginn der Auktion stand ein diesmal vergleichsweise kleines Angebot von 16 aufgetriebenen Bullen zum Verkauf, die vollständig und zügig zu einem um knapp 100 € verbesserten Durchschnittspreis (1619 €) versteigert wurden. Allein 5 Bullen erzielten Preise von 2000 € und mehr. Am stärksten umkämpft war der wohl genomisch interessanteste von der Westrup-Koch Milch GbR angebotene Calvin-Halbbruder zu dem aktuellen OHG Genomic-Bullen Beluga, den sich nach längerem Bieterduell ein Kunde aus Belgien für 2700 € sicherte. Auch der zweitteuerste Bulle, ein ebenfalls in Klasse I prämierter VH Crown-Sohn aus dem Kuhstamm von Sandy Valley Planet Sapphire ging ebenfalls nach Belgien und zwar für 2200 €. Preislich folgte für 2100 € ein Rolls-Sohn aus dem Anne’schen H-Stamm, der in direkter Linie auf die Ramos-Mutter zurückging und den sich ein Kunde aus Baden-Württemberg im Kaufauftrag ersteigern ließ.
Bei den Rindern erzielten mehr als 100 der angebotenen Tiere diesmal Steigpreise von 2000 € und mehr und somit animierte Auktionator Jürgen Wiesehahn bei einem erstmaligen Zuschlag von 3000 € das Publikum zu einem Applaus. Im weiteren Verlauf der Auktion wiederholte sich dies immerhin 10mal und die absolute Spitzenfärse, eine bereits mit 86 Punkten und über 40 Liter Einsatzleistung ausgestattete Subzero-Tochter vom Betrieb Kolckhorst-Kahle, ging für 4000 € an einen Kunden in die Niederlande. Neben ihrer überragenden eigenen Erscheinung bietet diese Topfärse ein Pedigree mit erfolgreichen Schaukühen. Ihre Urgroßmutter ist Sympatico Camilla, die im Januar 2016 über die TGA versteigert wurde, schaffte es dann noch im gleichen Jahr bis zur Europaschau-Teilnahme. Ähnliches Schaupotential zeigte gegen Ende der Auktion eine der jüngsten Färsen, eine AppleCrisp aus der L-Linie von Redecker in Schwagstorf, die sich Kunden aus Belgien zum Preis von 3.600 € sicherten. Die nachfolgenden Topfärsen, wie eine Rafting vom Betrieb Meyer zu Reckendorf ging an einen Stammkunden aus Hessen für 3500 €. Ein Kunde aus dem hohen Norden (Schleswig-Holstein) ließ sich ebenfalls von der angebotenen Qualität begeistern und ersteigerte für sich und einen Züchterkollegen 25 Toprinder mit u.a. einer Taz von Annen in Loxten für 3400 €, einer Suprem von Grünebaum mit über 40 Liter ebenfalls für 3400 € und einer sowohl mit hoher Einsatzleistung als auch Topeuter ausgestatteten Garant von Klowersa für 3200 €.
Für die nächste Osnabrücker Großauktion am 16. Februar 2022 werden ca. 300 Tiere erwartet.
Tierkategorie | Auftrieb | Verkauft | Preismittel | Preisspanne | Veränderung |
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Bullen | 16 | 16 | 1619 € | 1100 – 2700 € | + 97 € |
Rinder | 178 | 176 | 2094 € | 1100 – 4000 € | + 35 € |