Ein absolutes Muss für Holstein-Züchter
Einiges war bei den diesjährigen „Internationalen Osnabrücker Schwarzbunt-Tagen“ am 26./27. Januar 2018 anders als gewohnt. Es fing an bei dem Wetter mit fast frühlingshaften Temperaturen, was sicherlich einen positiven Effekt auf den regen Zustrom und damit im Vergleich zu den vorherigen Jahren rekordverdächtigen Besuch hatte. Im Unterschied zu der in den letzten Wochen durch fallende Milchpreise zunehmend schlechteren Stimmung schien dagegen bei diesem Event durchaus sowohl bei den Beschickern als auch Besuchern eine sehr positive Grundstimmung zu herrschen, die dann auch in allen Veranstaltungsteilen zu einem erfreulich positiven Verlauf führte.
Bei der vom Preisrichter Lambert Weinberg aus Isterberg gerichteten Verbandsschau präsentierten die Osnabrücker Züchter ein beachtliches Qualitätsniveau und im Unterschied zu der Dominanz von sonst üblichen Schautypbullen überwogen bei den Klassensiegern die stationseigenen Vererber mit mehr als 50 % in den Siegerlisten. Die Siegerpreise gingen diesmal an drei Betriebe, die zumindest in den letzten 5 Jahren nicht mit solch herausragenden Schauerfolgen aufwarten konnten und waren zudem über das gesamte Zuchtgebiet zufällig verteilt. Somit gab es nahezu überall Grund zur Freude.
Bei den Färsen war es eine äußerst stilvolle korrekte rotbunte Lake Red-Tochter von Schulze-Placke in Vennermoor, die die Nase vorn hatte vor einer Missouri von Jürgen Ballmann in Vennermoor.
Bei den älteren Kühen lief die euterstarke AMA Steady Chantre von Asmuß in Wulften vor der von Kopf bis Fuß korrekten und sehr starken Dude Utopia von Gr. Honebrink in Nordhausen.
Eine ganz besondere Klasse war die Königsklasse der ältesten Kühe mit den bekannten Ramos-Töchtern Honduras (bei einer aktuellen Lebensleistung von > 108.000 kg Milch!) und Hortensie an der Spitze.
Beim erstmals durchgeführten Publikumswettbewerb der besten Genomic-Kuh erhielt die Beemer-Tochter MBL Bunte von Bielefeld in Dalvers die meisten Stimmen.
Die beiden präsentierten Nachzuchtgruppen von Movie (erstes Kalb) und Boss (zweites Kalb) waren in punkto Uniformität und Einheitlichkeit wohl kaum zu überbieten. Die Movie-Gruppe demonstrierte das herausragende Exterieurpotenzial dieses Bullen mit körperstarken Färsen, die über extrem gut und fest angesetzte Euter verfügen. Den Boss-Töchtern konnte man die zur 2. Laktation realisierte deutliche Leistungssteigerung sowie allgemeine Fitness und Vitalität geradezu ansehen. Auch speziell ihre Qualitäten in punkto Fundamente und Hintereuter wussten erneut zu überzeugen. Sieger bei den Nachzuchten wurde die Boss-Tochter Grada von Kolkmeier in Atter und als Reservesiegerin wählte Lambert Weinberg die Movie-Tochter Highlight von Kendeler in Allendorf.
Absolut sensationell war das Ergebnis der diesjährigen Top Genetik-Auktion mit einem Durchschnittspreis von 6.896 €, einer fast 100 %igen Verkaufsquote und einem Spitzenpreis von 27.500 € für die homozygot hornlose KNS Sinai von Niermann in Schiplage.