Obwohl sich leider durch den Ukraine-Krieg vieles geändert hat und zu Marktunsicherheiten führt, waren erfreulicherweise gute Tiere auf der März-Auktion der Osnabrücker Herdbuch eG weiterhin stark gefragt. Es fehlten zwar Kunden aus Südeuropa und aus Polen, aber sowohl niederländische und insbesondere viele belgische Kunden sorgten neben einer größeren Anzahl Inlandskunden für einen flotten Marktverlauf. Bei den Spitzentieren ließen sich die Interessenten allerdings nicht so leicht zu außergewöhnlichen Geboten hinreißen, so dass letztlich nur ein Tier (bei Vorauktion 5) die 3000er Schallgrenze erreichte. Gleichwohl war aber der Anteil an sehr guten Tieren mit Preisen von 2000 € und mehr mit 64 % weiterhin sehr hoch.

Zum Auftakt der Auktion wurde bei den Bullen eine 100 %ige Verkaufsquote zu einem leicht verbesserten Durchschnittspreis von 1667 € erreicht. Den Toppreis erzielte ein Hulk P-Sohn aus einer VG-86 Doorman mit bereits 75.000 kg Lebensleistung, die auf die bekannte R-Linie des Zuchtbetriebes Reinermann zurückgeht. Dieser Bulle wurde im Kaufauftrag an einen Kunden aus Schleswig-Holstein für 2600 € verladen. Ein dunkler und in allen Belangen überzeugender, harmonischer Calvin-Sohn aus der bekannten Ossege’schen D-Linie sicherte sich nach längerem Bieterduell ein belgischer Kunde für 2300 €. Für jeweils 2200 € lagen gleichauf ein von Bunge Agrar angebotener Sinus-Sohn aus der Joy-Familie sowie ein vom Milchhof Kilver angebotener Gold Chip-Sohn, der über mehrere Generationen bewährte Schaukühe auf die Chief Adeen-Familie zurückgeht. Beide Bullen wurden im Kaufauftrag vermittelt und zwar einmal in den Großraum Hannover und der zweite ins Umland von Hamburg.

Bei den Rindern demonstrierte eine kapitale, schaufertige Adlon P-Tochter aus einer bereits bei einer Verbandsschau prämierten VG-87 Boss vom Betrieb Meyer, Kettenkamp die Qualität der OHG-Genetik und nach langem Bieterduell ging diese Spitzenfärse zum Toppreis von 3000 € an einen Kunden aus dem Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen). Auch die nachfolgende Färse kombinierte absolutes Topexterieur mit einer Einsatzleistung um 40 kg Milch. Diese von Neßlage angebotene Absolute-Red, die auf die Gypsy Grand-Kuhfamilie zurückgeht, war einem niederländischen Kunden 2700 € wert. Die allererste und zugleich älteste Färse der Auktion, eine Royce aus VG-87 Epinal von Bösemeyer hatte gleich zum Auftakt der Auktion mit einem Zuschlagspreis von 2650 € für einen Paukenschlag gesorgt und war somit auch am Ende noch weiterhin die drittteuerste Färse. Diese kapitale und in allen Belangen überzeugende Färse sicherte sich ein Kunde aus dem Raum Bremerhaven. Von der größeren Gruppe der Färsen für 2600 € sei hier aufgrund des Pedigrees noch exemplarisch die von Niermann angebotene Sinus-Tochter aus VG-88 Shamrock und nachfolgend die bekannte D-Linie erwähnt, die im Auftrag an einen Kunden aus dem Kreis Warendorf (Nordrhein-Westfalen) ging. Bei den Vätern der Rinder mit größerer Stückzahl überzeugten diesmal neben Royce-Töchtern erneut viele leistungsstarke Suprem-Töchter und speziell die euterstarken, guten Essex-Töchter (14 Essex-Töchter lagen mehr als 100 € über dem Auktionsmittel). Insofern erwartet man mit Spannung in 2 Wochen den ersten Töchterzuchtwert dieses Bullen bei der anstehenden April-Zuchtwertschätzung.

Bei der nächsten Auktion am 27. April 2022 werden voraussichtlich 300 Tiere im Gesamtangebot sein.

Preisspiegel:

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Veränderung
Bullen 21 21 1667 € 1000 € – 2600 € +47 €
Kühe 1 1 1500 € – 600 €
Rinder 202 200 2039 € 1200 € – 3000 € -128 €