In der 2. Kalender-Woche standen nahezu zeitgleich 5 Großauktionen im nordwestdeutschen Raum an. Insofern war man gespannt, ob bei dieser Vielzahl an Angeboten die noch verhaltenen, aber leicht positiven Signale vom Milchmarkt zu guten Zuchtviehpreisen führen würden. Nach einigem Hin und Her bezüglich des Kaufinteresses von ausländischen Kunden waren am Mittwochmorgen, dem 8. Januar, sogleich mehrere Kundenparteien aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Polen und Italien auf der OHG-Auktion vertreten und sorgten gemeinsam mit einigen Einzelkunden aus Nord- und Süddeutschland für lebhafte Bieterduelle und damit für einen der höchsten Durchschnittspreise von 1.957 € bei den Rindern über die letzten Jahre.

Vorab wurden 25 Deckbullen angeboten und hier war der Markt extrem zweigeteilt: während die 8 in Klasse I prämierten Bullen im Schnitt über 2000 € erzielten, ließen sich normalen Bullen nur schwierig und zu teils nur zu sehr günstigen Preisen von 600 bis 1500 € absetzen. Im Durchschnitt sorgte das zweigeteilte Bild aber gegenüber der Vorauktion für einen um gut 250 € verbesserten Preis von 1.490 € bei den Bullen. Gewohnt gute Bullenqualitäten hatten zu dieser Auktion die bekannten Zuchtbetriebe Reinermann und Bunge Agrar aufgetrieben. Preissieger war mit 2.750 € ein dunkler, extrem typstarker und gut entwickelter Undenied-Sohn aus 2 Generationen EX-Kühe der R-Linie, den sich ein aus Luxemburg angereister Kunde sicherte. Der weitere stark begehrte RR-Bulle war ein Benz aus der bekannten Bookem Elise VG-89, der für 2.400 € an einen Kunden aus Schleswig-Holstein zugeschlagen wurde. Auffällig gute Bullen waren auch die beiden von Bunge Agrar vorgestellten First-Söhne. Der aus einer VG-88 Beacon und über weitere Generationen auf die Linie der US-Kuh Chief Mark Ina zurückgehende ging im Auftrag für 2.400 € nach Baden-Württemberg. Der weitere First stammte aus der bekannten EX-91 Joy und ihn sicherte sich erneut der Topkunde aus Luxemburg.

Bei den Rindern sorgte die einheitlich sehr gute Qualität und die Vielzahl der anwesenden Käuferparteien von Anfang bis Ende für einen sehr flotten Auktionsverlauf, so dass letztlich nahezu jedes 2. Rind Steigpreise von 2.000 € und mehr erreichte. Besonders erfolgreich waren hier unsere langjährigen Stammkunden aus dem In- und Ausland und diese trugen so zu dem besonders guten Ergebnis entscheidend bei. Den absoluten Top-Preis bei den Färsen erzielte die Kühn-Altevogt GbR mit einer auffällig und in allen Belangen herausragenden Trend-Tochter, die zudem eine Einsatzleistung von fast 40 Litern aufwies und die sich nach langem Bieterduell ein Stammkunde aus Belgien für 2.900 € sicherte. Ein aus Baden-Württemberg angereister Kunde sicherte sich nachfolgend eine von Frank Neßlage angebotene Select für 2.650 €, nachdem er sich zu Anfang der Auktion zwei Spitzenrinder mit einer von Meyer, Kettenkamp, angebotenen Breaker sowie einer von Meyer zu Reckendorf vorgestellten schicken Point-Tochter für jeweils 2.600 € gesichert hatte. Die drei nächsthöchsten Tiere wurden dann von der Timmering-Brandl KG angeboten, die auch wiederum die größte Kollektion der Auktion stellte. Diese, wie vom Anbieter schon gewohnt starken und leistungsbereiten Färsen wurden zwischen 2.450 € und 2.600 € zugeschlagen und zwar mit einer in die Niederlande verkauften Epic, einer nach Polen veräußerte Cicero sowie eine ebenfalls nach Süddeutschland gehende weiteren Trend-Tochter.

Zum Abschluss der Auktion konnten die 7 sehr gut entwickelten und vom Betrieb Pille angebotenen Kälber zügig zu Preisen zwischen 200 und 320 € zugeschlagen werden.

Zunächst stehen nun bis zum 25. Januar die Vorbereitungen für die 44. Internationalen Osnabrücker Schwarzbunt-Tage im Fokus mit abschließender Top Genetik-Auktion. Für die nachfolgende reguläre Zuchtvieh-Auktion am 12. Februar werden ca. 350 Tiere erwartet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Vorauktion
Bullen 25 20 1490 € 600 — 2750 € 1238 €
Rinder 179 179 1957 € 1050 — 2900 € 1771 €
Kälber 7 7 259 € 200 — 320 € 243 €