Aufgrund der außergewöhnlich interessanten Pedigrees sowie teils der genomischen Werte wurde bereits im Vorfeld zur April-Auktion ein Angebot mit sehr guter Qualität erwartet. Erfreulicherweise konnten die aufgetriebenen Tiere diese Erwartungen voll erfüllen, so dass bei den aufgetriebenen Deckbullen ein überproportional hoher Anteil in Klasse I prämiert wurde und bei den Rindern die Euterqualität und ihre Einsatzleistungen in allen Belangen die Käufer zufrieden stellten. Trotz teils verschärfter Corona-Regelungen und Testpflichten für einige Auslandskunden hatten sich Kaufinteressenten aus den Niederlanden, Belgien, Italien und Polen eingefunden und offenbar durch den leicht positiven Trend beim Milchpreis gab es auch eine deutlich belebte Inlandsnachfrage von Kunden aus Schleswig-Holstein bis nach Bayern, so dass diesmal „nur“ 57 % ins Ausland gingen.

Im Ergebnis erzielten die 27 verkauften Deckbullen mit 1422 € ein leicht (-34 €) niedrigeren Preis zur Vorauktion, während bei den Rindern der Durchschnittspreis um 93 € auf 1830 € anstieg.

Bei den Deckbullen zeigten sich die Kaufinteressenten sehr qualitätsorientiert und zwei Topbullen ragten heraus. Als einer der jüngsten Bullen wurde ein VH Crown, Halbbruder zu den in Italien sehr beliebten Dubliner und damit aus der RR Gymnast Elanie VG-86 von Reinermann mit dem höchsten genomischen Zuchtwert (161 gRZG) angeboten und nach langem Bieterduell sicherten sich belgische Kunden diesen Jungbullen für 3200 €. Für Hornlosinteressenten war speziell der von Ossege in Hardensetten angebotene homozygot hornlose Simon P aus seiner bekannten D-Linie mit beachtlichen 150 gRZG nicht minder interessant und dieser ebenfalls in Klasse I prämierte Bulle ging nach längerem Bieterduell an einen Kunde aus dem Oldenburger Raum.

Bei den Rindern wurde die 2000 € Schwelle von 40 Tieren erreicht bzw. überschritten und zwei absolute Toprinder erreichten sogar Preise von 3000 € bzw. 3200 €. Im ersten Drittel der Auktion sorgte die mit einer Kontrollleistung von über 50 kg ausgestattete Balou-Tochter von der Timmering-Brandl KG für einen Paukenschlag und diese rundum komplette Leistungsfärse ging für 3.200 € an einen Mitgliedsbetrieb aus dem Osnabrücker Raum. Zum Auktionsende erzielte dann der Zuchtbetrieb Kolckhorst-Kahle für zwei Rinder noch absolute Toppreise. Zunächst wurde eine mit VG-86 bewertete und im Schautyp stehende Louis-Tochter aus Garant bei einem Gebot von 3000€ zugeschlagen. Diese zusätzlich mit hoher Kontrollleistung von 45 kg überzeugende Färse sorgte für ein langes Bieterduell bei dem sich am Ende im Auftrag ein holländischer Stammkunde siegreich zeigte. Einige Katalognummern später sicherte sich ein Kunde aus Nordrhein-Westfalen eine ähnlich geschnittene, die aus der bereits als Schaukuh mehrfach präsentierten Galaxy-Tochter My Live stammende Sinus-Tochter zum Preis von 2850 €. Weitere Toprinder über 2500 € stellte der Zuchtbetrieb Reinermann mit einer für 2700 € nach Holland verkauften Reflector-Tochter sowie Redecker aus Schwagstorf mit einer aus ET stammenden Cahill-Tochter aus der Caps Mairy-Kuhfamilie, die sich die belgischen Kunden für 2550 € sicherten.

Für die nächste Zuchtviehauktion am 19. Mai 2021 werden 300 Tiere erwartet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Veränderung
Bullen 32 27 1422 € 800 € – 3200 € – 34 €
Kühe 1 1 1600 € 1600 € – 1600 € + 100 €
Rinder 189 187 1830 € 700 € – 3200 € + 93 €