Der neuerliche Lockdown Light im November hatte auch für die Zuchtviehauktion der Osnabrücker Herdbuch eG am 11. November 2020 seine Spuren hinterlassen. Da bei den Beschickern große Verunsicherung herrschte und in der Sorge eines schwierigen Auktionsverlaufs wurden leider viele Tiere vorab abgemeldet. Bei den ausländischen Stammkunden aus den weiter entfernten Regionen ergaben sich erhebliche Bedenken bei einer persönlichen Anreise. Sowohl Kunden aus Polen als auch Spanien entschieden sich aber kurzfristig für Kaufaufträge durch OHG-Mitarbeiter, so dass mit den aus den Niederlande und Belgien vor Ort präsenten Kunden der Gesamtanteil ins Ausland verkaufter Tiere bei beachtlichen 64 % lag. Gerade durch diese starke Auslandsnachfrage, die auch für mehr Tiere ausgereicht hätte, stiegen die Preise gegenüber der Vorauktion um 81 € bei den Rindern an.

Bei den Bullen war die Qualität der aufgetriebenen Bullen durchaus gut, so dass etwa die Hälfte aller Bullen in Klasse I prämiert werden konnte. Gleichwohl waren auch für diese Bullen – zumindest, wenn sie nicht zugleich durch tiefe, lückenlose Pedigrees oder gute Genomics überzeugen konnten – nur eine verhaltene Nachfrage und wenig Kunden selbst vor Ort. Interessanterweise waren gerade die 4 jüngsten Bullen dann aber am meisten begehrt. Abheben in dieser Spitzengruppe konnte sich ein mit beachtlich genomischen Zuchtwert (154 gRZG) ausgestatteter Merryguy-Sohn von der Bunge Agrar, den sich nach einem langen Bieterduell ein belgischer Kunde für 3.500 € sicherte. Der Vollbruder dieses Bullen, der OHG-Bulle Metro (160 gRZG) ist gerade bei der OHG neu in den Einsatz gekommen. Preislich folgte ein mit sogar noch höherem gRZG von 156 ausgestattete Gywer-Sohn aus der bekannten WIL K-Linie, der von der Meier GbR angeboten wurde und in den Landkreis Oldenburg ging. Steigpreise von 2.100 € erreichten zudem 3 weitere Bullen und zwar ein Rafting von Reinermann sowie ein Impression- und King Boy-Sohn aus dem Zuchtbetrieb Kolckhorst-Kahle.

Bei den Rindern waren diesmal besonders die besseren Rinder sehr begehrt. Damit erreichten exakt ein Drittel und somit gut 50 Rinder einen Steigpreis von 2.000 € oder mehr. In dieser breiten Spitzengruppe gab es allerdings keine extremen Ausreißer. Den Spitzenpreis von 2.400 € erzielte einerseits eine der jüngsten Rinder, eine Kent aus Beach von Nunnenkamp und des weiteren eine von der Timmering Brandl KG angebotene Trend mit einem top Euter. Beide Rinder hatten Einsatzleistungen von über 40 Liter Milch aufzuweisen und gingen an unterschiedliche Kunden in Belgien. 9 weitere Rinder erzielten jeweils Steigpreise von 2.300 € und zum überwiegenden Teil gingen diese top Rinder an Kunden aus den Niederlanden sowie Belgien. Abstammungsmäßig waren in der Spitzengruppe der Rinder ab 2000 € die bewährten OHG-Bullen MILORD und SINUS am stärksten vertreten mit jeweils 5 Töchter.

Zum Abschluss der Auktion konnten 7 der 9 angebotenen gut entwickelten Kälber zu Preisen von 270-450 € (im Durchschnitt 334 €) zugeschlagen werden.

Insgesamt war damit das Ergebnis der Auktion deutlich besser, als von Vielen im Vorfeld erwartet. Nun wartet man mit Spannung auf die Situation bei der 1200. Jubiläumsauktion am 9. Dezember 2020. Hierfür sind 300 Rinder angemeldet und aufgrund des Jubiläums ist eine Bonusaktionen geplant, die sowohl für Kunden als auch Beschicker eine Teilnahme interessant erscheinen lassen.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Veränderung
Bullen 34 24 1442 € 800 € – 3500 € + 14 €
Rinder 153 151 1779 € 800 € – 2400 € + 81 €
Kälber 9 7 334 € 270 € – 450 €