Nach dem äußerst erfolgreichem Auktions-Restart im Juli boten die Osnabrücker Züchter am Mittwoch, dem 5. August 2020, in der Halle Gartlage erneut für die Sommermonate ein sehr großes Angebot sowohl bei Bullen als auch Rindern an. Die veränderten Abläufe aufgrund der Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln hatte sich inzwischen gut eingespielt und der Verkauf verlief von Anfang bis Ende zügig, so dass mit einer Verkaufsquote von über 97 % exakt 250 Tiere am Ende des Tages verladen werden konnten. Das erzielte Preisniveau war aber speziell bei den Rindern gegenüber der Juli-Auktion um 300 € niedriger. Dies lag vermutlich an dem Fehlen südeuropäischer Kunden, die bei den aktuell dort herrschenden Temperaturen verständlicherweise Vorbehalte hatten, größere Zukäufe zu tätigen. Somit verblieben als Auslandskunden „nur“ die Stammkunden aus Polen, Belgien und Niederlande und diese sicherten sich bis zum Ende 40 % des Gesamtangebotes, wohingegen im Juli noch leicht mehr als 70 % aller Tiere ins Ausland verkauft wurden.

Die Qualität der Tiere war speziell bei den Bullen eher deutlich überdurchschnittlich. Allein 19 von 37 aufgetriebenen Bullen konnten aufgrund ihres sehr guten Exterieurs in Klasse I prämiert werden. Erfolgreichster Bullenverkäufer war diesmal eindeutig der Betrieb Reinermann, der die Top 3 Bullen hinsichtlich erzielter Preise stellte. Diese Bullen wurden zu Preisen von 2300 € bis 2700 € ersteigert. Am begehrtesten war ein hornloser Hotspot-Sohn aus der bekannten Bullenmutter RR Bookem Elise VG-89, der ins Rheinland verladen wurde. Des Weiteren ging ein Gywer-Sohn aus VG-87 Silver und VG-87 Boss Rita für 2400 € nach Friesland und schließlich als jüngster Bulle ein weiterer Gywer aus RR Boss Elisa-Marie VG-86 nach Schleswig-Holstein.

Bei den Rindern bestand zwar viel Nachfrage nach Qualitätsrindern, aber die anwesenden Kunden waren doch alle sehr verhalten hinsichtlich der Bereitschaft zu Spitzenpreisen; umgekehrt konnten schwächere Tiere bzw. Tiere mit Mängeln auch nur zu sehr moderaten Geboten abgesetzt werden. Letztlich erzielten diesmal nur 6 Rinder Preise von 2000 € und mehr und diese gingen je zur Hälfte an einen holländischen Kunden und die andere Hälfte an einen polnischen Kunden. Den Spitzenpreis von 2150 € erzielte eine schaufertige und mit imponierendem Euter ausgestattete von Schmidt in Kettenkamp angebotene Chief-Tochter aus Alonso. Für 2050 € ersteigerte der gleiche Kunde eine von Reinermann in Rüsfort angebotene Brix (Board x Boss Rita) aus der bekannten Hochleistungskuh und Bullenmutter RR Galaxy America VG-88. Die Töchter von Sinus, von dem bei der aktuellen Zuchtwertschätzung eine gute Platzierung erwartet wird, erbrachten Steigpreise zwischen 1.700 und 1.800 €. Bei den Bullen mit 5 und mehr verkauften Töchtern überzeugte am meisten ALAMO, dessen sehr uniforme Töchter zu überdurchschnittlichen Zuschlagspreisen von 1.600 bis 1.800 € verkauft wurden.

Zum Abschluss der Auktion bot der Betrieb Bunge Agrar noch 7 sehr gut entwickelte Kälber an, die alle zügig zu Preisen zwischen 220 € und 620 € und damit einem guten Durchschnittspreis von 384 € zugeschlagen werden konnten.

Für die nächste Auktion am 9. September 2020 wird erneut ein Angebot von ca. 350 Tiere erwartet.

Tierkategorie Auftrieb Verkauft Preismittel Preisspanne Veränderung
Bullen 37 37 1397 € 850 – 2700 € – 18 €
Kühe 1 1 1100 € 1100 – 1100 € – 100 €
Rinder 212 205 1518 € 700 – 2150 € – 308 €
Kälber 7 7 384 € 220 – 620 € – 3 €